- Konrad von Megenberg
- Konrad von Megenberg,Theologe und Schriftsteller, * Mäbenberg (heute zu Georgensgmünd, bei Roth) 1309, ✝ Regensburg 14. 4. 1374; war Rektor der Wiener Stephansschule, seit 1348 Domherr in Regensburg, 1359-63 Dompfarrer von Sankt Ulrich. Als vielseitiger Schriftsteller mittellateinischer und volkssprachlicher Werke verfasste er u. a. Schriften zur Ethik und zur häuslichen Gesellschaft (»Speculum felicitatis humanae«, auch »Monastica« genannt, und »Yconomica«) und bezog Stellung zum Verhältnis zwischen Kaisertum und Papsttum, bisweilen in schärfster Polemik gegen Wilhelm von Ockham (»Planctus ecclesiae in Germaniam«, »Tractatus de translatione imperii«, »Tractatus contra Wilhelmum Occam«). Von Konrads glühender Marienverehrung zeugt sein »Commentarius de laudibus beatae virginis Mariae«. Das bedeutendste seiner naturkundlichen Werke ist die auf Deutsch verfasste Naturgeschichte (»Buch der Natur«), die (auch wegen ihrer allegorisierenden Darstellung) weiteste Verbreitung fand. Seine deutsche Übersetzung eines der maßgeblichen astronomischen Lehrbücher des Mittelalters, der »Sphaera mundi« des englischen Mathematikers Johannes de Sacro Bosco (John Holywood [1. Hälfte des 13. Jahrhunderts]), ist das erste deutschsprachige Handbuch der Physik (»Deutsche Sphaera«).Ausgaben: Das Buch der Natur, herausgegeben von F. Pfeiffer (1861, Nachdruck 1971); De translatione imperii Romani und Tractatus contra Occam, bearbeitet von R. Scholz, in: Bibliothek des Deutschen Historischen Instituts in Rom, Band 9, Teil 2 (1914); Planctus ecclesiae in Germaniam, herausgegeben von R. Scholz (1941, Nachdruck 1977); Ökonomik, herausgegeben von S. Krüger, 3 Bände (1973-84); Die Deutsche Sphaera, herausgegeben von F. B. Brévart (1980).
Universal-Lexikon. 2012.